Dienstag, 1. März 2016
EMDR Therapie
Vor zwei Woche hatte ich meine erste Sitzung mit EMDR. Habe extra nicht früher geschrieben, weil ich sie erst einmal sacken lassen wollte. Meine anfängliche Angst, mir könnte dabei speiübel werden oder ich würde einen Krampf oder epileptischen Anfall erleiden, hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Woher diese Gedanken kamen, weiß ich auch gar nicht so genau. Vielleicht hat sich irgendetwas in mir dagegen gewehrt, aus Angst die Gefühle wieder aufkommen lassen zu müssen. Normalerweise habe ich um mich ja ziemlich wenig Angst.
Trotzdem habe ich es dann mit meiner Therapeutin ausprobiert. Sie hat ihre Finger im Rhythmus von rechts nach links bewegt und ich bin ihr mit meinen Augen gefolgt. Dabei sollte ich dann an einer vorher festgelegten Satz denken. An die Tatsache, die mich seit dem Unfall meines Sohnes am meisten belastet.
Das fand ich ziemlich schwierig. Den Fingern zu folgen und mich auf den Satz zu konzentrieren und im weiteren Verlauf dann auf den Unfall. Den bin ich dann noch mal in Gänze durchlaufen. Ich weiß aber nicht, ob die Bilder aus meinem Inneren kamen oder ob ich sie mit meinem Kopf gesteuert habe, weil ich mich nicht so wirklich habe auf die Fingerbewegungen einlassen können. Eigentlich sollen die ja so etwas wie einen Hypnose ähnlichen Zustand bewirken. Aber dafür konnte ich mich nicht genug darauf einlassen. So bin ich den Unfallhergang noch mal Stück für Stück durchlaufen. Mit weinen und Ängsten. Leider war die Stunde dann auch schneller zu Ende, als der Therapeutin lieb war. Eigentlich sollte ich am Ende einen positiven Satz im Kopf halten und den Fingern folgen. Das machen wir dann wohl beim nächsten Mal. Aber ob es mich weiterbringt oder nicht, vermag ich auch nach den zwei Woche jetzt noch nicht zu sagen.
Letzte Woche hatte ich keine Sitzung. Bin also auf übermorgen gespannt. Im Moment denke ich, dass mir das Gespräch mit meinem Sohn und die Gespräche mit meinem Mann und der Therapeutin weiter gebracht haben, als die EMDR Methode. Aber wir stehen damit ja auch noch am Anfang. Vielleicht kann ich mich beim nächsten Mal besser darauf einlassen.
Mit meinen Ängsten geht es im Moment relativ gut. Mein Mann und ich hatten eine gut Phase, das bringt ja auch immer unheimlich Fortschritte im Kampf gegen die Angst.
Leider ist jetzt direkt gegenüber wieder eine Baustelle und unsere Strasse hat wieder eingeschränkte Sicht. Ein Haus wird abgerissen und zwei neue werden gebaut.
Ich hoffe, das wirft mich nicht wieder zurück.
Allerdings habe ich auch angefangen, wieder Sport zu machen und weniger Koffein zu trinken. Und auch das hat meiner Stimmung und meinen Ängsten gut getan. Die ungewissen Minuten, wenn mein Sohn von der Schule nach Hause kommt und sich verspätet oder meine Whats App Nachrichten nicht liest, überstehe ich zur Zeit ganz gut. Ich schaffe es, mich abzulenken und nicht allzu nervös und ängstlich zu werden. Ich habe das Gefühl. dass ich meinen Sohn damit sonst auch nur von mir wegtreibe. Er will selbstständig sein. Verantwortung für sich tragen und nicht ständig kontrolliert werden. Das gehört zum Erwachsen werden und zum Loslassen ja nun mal auch dazu...
Naja, bin wie gesagt gespannt, wie es mit der EMDR Methode weitergeht.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjUnYfC1J_LAhUn_XIKHbVFASYQFgg1MAE&url=http%3A%2F%2Fwww.emdria.de%2Femdr%2Femdr-therapie%2F&usg=AFQjCNFYin6lQQko4ZsvLD_OT5FcRMB5EA

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Donnerstag, 11. Februar 2016
Serotonin
Die letzten Tage hatte ich meine Angst ganz gut im Griff. Sie keimt mal hier oder da auf, aber ich habe sie ganz gut im Zaum. Dafür schlafe ich schlecht und träume komisch. Dazu kommt eine allgemeine Abgeschlagenheit. Kann mich nicht wirklich aufraffen, meine Aufgaben zu erledigen. Bin müde und abgeschlagen.
Gestern war ich bei meinem Hausarzt, weil ich eine Mutter Kind Kur beantragen möchte. Mein Hausarzt meint, ich befinde mich in einer leicht depressiven Episode und er würde mir nach der Stillzeit zu leichten Antidepressive raten. Er hat mir von einer Studie erzählt, die belegen soll, dass Serotoninmangel zu Depressionen führt und das dieser meist genetisch bedingt sei. Also das es Menschen gibt, die produzieren ihr Leben lang immer genug Serotonin, egal in welche Stresssituation sie auch immer gelangen und dann gäbe es Menschen wie mich, bei denen der Körper stressbedingt plötzlich nur noch geringe Mengen produziert. Und dieser Mangel führe dann zu Depressionen. Die vorgeschlagenen Tabletten würden dann dazu führen, dass der Körper mit etwas Glück wieder anfängt, von alleine Serotonin zu produzieren und man die Depression so überwindet. Da es in meiner nahen Familie tatsächlich noch einen Fall mit einer Angststörung gibt, könnte diese These tatsächlich richtig sein. Da ich aber noch ziemlich lange vorhabe zu stillen, wird es mit einer evtl. Einnahme von Antidepressive noch dauern. Weiß auch ehrlich gesagt noch nicht, was ich davon halten soll. Ich bin kein Fan von Pillen! Hat wer Erfahrungen damit??

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Montag, 8. Februar 2016
Kontrollverlust?
Nach ein paar relativ angstfreien Tagen, an denen die Kinder zu Hausen waren und wir gemeinsam unterwegs waren, hatte ich letzte Nacht wieder einen Traum, in dem ich meine Kinder aus den Augen verliere und nur die Lütte wiederfinde, als sie vorne in einem Fahrradsitz sitzt und jemand mit ihr durch die Strassen rast, dabei ist sie zum sitzen noch viel zu klein und hat noch nicht einmal einen Helm an. Die anderen drei sind mit Fahrrädern und einem anderen Jungen in den Wald gefahren. Dort finde ich sie aber nicht. Auf dem Weg vom Wald nach Hause bin ich dann aufgewacht.
Ich verzichte bewußt auf weitere Details, weil die andere Bereiche meines Lebens betreffen.
Vorhin dann kurz nach langer Zeit mal wieder eine Spaßrangelei mit meinem Mann gehabt. Wir haben auf dem Bett gelegen und gekämpft. Als er mich kitzeln wollte, empfand ich das als extrem unangenehm. Ich hätte direkt einen Heulanfall bekommen können. Konnte mich glücklicherweise aber im Griff halten. Es fühlte sich so erschreckend an. Als ob ein freies lautes herzliches Lachen bedeuten würde, die Kontrolle abzugeben. Loszulassen. Und das hat mir sofort solche Angst gemacht, dass ich direkt das Heulen hätte beginnen können.
Warum macht es mir so viel Angst? Ist das alles diesem einen Tag zuzuschreiben? Dem Tag an dem ich keine Kontrolle hatte und mein Sohn auf der Strasse lag, angefahren und verletzt.
Oder liegt das Problem viel tiefer begraben? Hab ich grundsätzlich ein Problem mit Kontrollverlusten? War ich vielleicht schon immer so und habe das nur professionell unterdrückt?
Gedanken dazu?

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