Dienstag, 2. Februar 2016
Viele Tränen
Nach einem sehr tränenreichen Gespräch mit meinem Mann am gestrigen Nachmittag und Abend, hatte ich eine halbwegs angenehme Nacht. Kann mich zumindest an keinen Traum erinnern. Nachdem wir unseren Streit beigelegt haben, (natürlich ging der erste Schritt mal wieder von mir aus) haben wir über seine Hilflosigkeit in Bezug auf meine Ängste geredet. Leider schaffen wir es bisher nicht, dass wir einfach nur darüber reden. Er hat immer das Gefühl, dass er irgendetwas für mich tun möchte und die Gewissheit, dass er das nicht kann, macht ihn auf Dauer nicht nur traurig, sondern eben auch wütend. Dabei hilft es mir schon sehr, wenn ich von mir und meinem Inneren erzählen kann. Ich weiß ja, dass er mir meine Ängste nicht nehmen kann. Ich hoffe einfach immer nur darauf, dass er mein Verhalten besser verstehen kann, wenn ich ihm erzähle, wie ich mich fühle.
Gestern Abend konnte ich dann auch noch kurz mit meinem Sohn darüber sprechen, ob er mir eigentlich verziehen hat, dass ich nicht besser auf ihn aufgepasst habe. Und er hat mir gesagt, dass er noch nie böse auf mich war, weil ich es ja gar nicht hätte verhindern können. Und mein Kopf weiß das auch, nur mein Herz hat es noch nicht verstanden. Ich vertraue meinen Kindern und ich vertraue ihn ihre Fähigkeiten, aber der Welt traue ich nicht mehr! Und ich fühle mich schuldig, weil mich das Gefühl begleitet, als Mutter versagt zu haben.
Und mit all diesen Gefühlen und Infos habe ich mich dann heute morgen auf den Weg zu meiner Psychologin gemacht. Nervös was mich erwarten würde und ob ich das überhaupt kann. Ob mir vielleicht übel wird, wenn meine Augen sich so schnell bewegen müssen.
Leider kam es heute da zu keiner EMDR Anwendung, weil meine Psychologin sich die Schulter verrenkt hat und sie das Risiko nicht eingehen wollte, dass wir mittendrin abbrechen müssen.
Also muß ich auf die nächste Sitzung in zwei Wochen warten. Leider.
Aber heute habe ich das Gefühl, dass das Weinen von gestern zumindest wieder ein wenig Luft und Platz geschaffen hat und ein paar Spannungen abbauen konnte.
Heute ist Dienstag! Ein guter Dienstag. Heute vor einem Jahr wurde meinem Sohn nach langen Wochen endlich der Fixateur externe entfernt! Ein großer Schritt in Richtung Heilung und zurück in ein normales Teenie Dasein!!

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Hi,
nicht jeder ist für Ängste anderer empfindlich und weiß damit umzugehen. Deshalb würde ich Deinem Mann da auch nicht viel in dieser Richtung bedrängen, wenn er da auch machtlos sich fühlt.
Wenn Du jemanden zum Schreiben und Reden brauchst, können wir gerne das per Mail machen.

Herzliche Grüße
David

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