MeineAngst

Die Wärme und Geborgenheit ist leider immer abhängig davon, wie die Stimmung im Haus gerade ist. Mittlerweile sind alle eher genervt von meinen Ängsten und ich tendiere dazu, sie nicht mehr zu äußern. Deshalb habe ich auch den Blog eröffnet. Damit ich sie irgendwo lassen kann. Ich besuche zwar einmal in der Woche eine Traumatologie, aber wirklich weit sind wir in den 45 Minuten Gesprächen bisher noch nicht gekommen. Ich habe oft dieses Vakuum Gefühl in meiner Körpermitte. Als sei da ein Loch, in das jegliche Energie fließt. Erst gestern wieder. Mein Sohn hatte nur 3 Stunden Schule, wegen der Zeugnisausgabe und ich hatte ihn gebeten, nach der Schule anzurufen, damit ich weiß, welchen Bus er nimmt und wann er zu Hause sein wird.
Hat er natürlich vor lauter Noten vergessen und so saß ich zu Hause und mußte meine aufkeimende Panik irgendwie beherrschen. Ich rief mehrmals an, aber sein Handy war auf lautlos. Muss in der Schule ja aus sein.
In diesen Momenten habe ich Angst, den Verstand zu verlieren und konzentriere mich aufs Atmen oder darauf mir gebetsmühlenartig aufzusagen, dass er gleich kommt und alles gut ist! Das ist aber so schwer und wenn ich dann auch noch alleine bin, weil der Haussegen gerade schief hängt und ich damit nicht zu meinem Mann gehen kann, dann ist es besonders schlimm.
Trotzdem nehme ich mir immer wieder von vorne vor, dass ich meine Ängste beherrschen werde! Und das ich auch nicht mehr zulasse, dass irgendwer sie ausnutzt. Das die Menschen um mich herum, unbewußt meine Ängste benutzen. Sei es, weil sie im Streit dann nicht den ersten Schritt machen müssen oder weil sie wissen, ich kann nicht lange sauer sein. Bevor sie das Haus verlassen, möchte ich mich vertragen haben, nur für den Fall der Fälle. Damit Streit nicht das letzte war, was man miteinander geteilt hat.
Aber ich möchte das nicht mehr zulassen. Ich möchte stark sein. Keiner soll mich beherrschen und die Angst schon gar nicht!
Mit beiden Füßen im Boden verankert sein und trotzdem frei laufen können. Das möchte ich !

ich kann Dir sehr gut nachempfinden. Erst kürzlich sagte mir mein Freund das es ihm zu viel sei mit mir. Meine Alpträume, die körperlichen folgen der Gewalttat an mir, meine irrationalen und rationalen Ängste... wir fühlen uns alleine, nicht verstanden und suchen Trost und Verständnis bei den einzigen Menschen die das verstehen können und das sind und bleiben nur die Menschen, die ähnlich leiden. Ich wünsche Dir alles gute, ich warte noch auf die Freischaltung meines Blogs. Ich werde Deinen Weg verfolgen und wünsche Dir alles gute und viel Kraft!